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Es werden Posts vom Januar, 2015 angezeigt.

Mali | wenn das Recht gebeugt wird

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Der neue Jahresbericht 2015 von HUMAN RIGHTS WATCH bringt einiges von dem ans Licht, was in Mali im Argen liegt. Es gibt hier und da auch Lichtblicke, doch die gleichen dem Aufflackern einer Leuchtstoffröhre vor dem Blackout. Die politische Situation im Norden Malis war im Laufe des Jahres 2014 lange Zeit stabil. Doch gegen Ende des Jahres ist es in den Regionen Kidal, Timbuktu, Gao und den nördlichen Gebieten der Region Mopti zu einigen Dutzenden gewalttätiger Übergriffe gekommen. Opfer waren malische Soldaten, Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen und die Zivilbevölkerung. Dabei sind mal politisch-militärische, mal islamistische Motive der Anlass der Attacken. Manchmal überfallen Rebellen und Banditen die Dörfer, um sich mit Lebensmittel zu versorgen oder durch kurzzeitige Entführungen Gelder zu erpressen. Die Regierung in Bamako reagiert jeweils verhalten, weil sie nicht die Mittel hat, gegen den Terror vorzugehen. Auch seitens der staatlichen Sicherheitskräfte wird

Abraham – mit allen Wassern gewaschen

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Abraham gilt als eine der Gallionsfiguren unseres Glaubens. Die nachfolgenden Generationen des alten und neuen Testaments sind voll seines Lobs und bewundern ihn wegen seines Lebens, das Gott ihm zur Gerechtigkeit angerechnet hat. Doch da gibt es auch ein paar Schattenseiten im Leben dieses großen Mannes.  Kurz nachdem sie Kanaan erreicht haben, gibt es im Land der Verheißung nichts mehr zu Beißen. Eine Hungersnot bricht über das Land herein. Kurzerhand entschließt er sich, ins südlich gelegene Ägypten zu ziehen, in der Hoffnung, dort auf Gastfreundschaft und Nahrung zu stoßen. Es war sein eigener Entschluss. In Genesis 12,10ff ist nichts davon die Rede, dass er zu diesem Vorhaben den Segen und Auftrag Gottes erhalten hätte. Er geht, weil es ihm vernünftig erscheint und er ums Überleben fürchtet. Schließlich sind er und seine Leute Migranten auf fremden Boden. Und das könnte böse enden, wenn er den Einheimischen auf der Tasche liegt. Unterwegs balanciert er die Reaktion der Ägy

Mali | Rebellen und Radikale contra Regierung

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In den letzten Wochen haben die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen rebellierenden Gruppierungen und den Regierungstruppen im Norden Malis erheblich zugenommen. Die Friedensverhandlungen sollen nächsten Monat in Algerien wieder aufgenommen werden. Es scheint, dass alle am Verhandlungstisch anwesenden Parteien noch einmal Flagge zeigen wollen. Erstmalig wurde die MINUSMA (Abk. siehe Graphik) von der MNLA nördlich von Gao attackiert und musste sich verteidigen. Bei dem Konflikt gab es einige Tote und Verletzte. Das Vorgehen der MINUSMA wird wiederum von Gruppen wie der MNLA als unerlaubte Parteinahme für die Regierungsseite gewertet. In Kidal, einer Hochburg der politischen Rebellion, gab es eine Demonstration gegen die internationalen Schutztruppen (MINUSMA). Heute ist wieder ein wenig Ruhe eingekehrt. Die Lage bleibt jedoch angespannt. Die Graphik zeigt die am aktuellen Konflikt beteiligten Gruppen und deren Verhältnis zueinander. Das Komplizierte an der Lage ist, das

Mali | erneut islamistische Terroranschläge und eine neue Strategie

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Neue terroristsche Anschläge im Zentrum Malis In Tenenkou, einer Stadt im Westen Moptis (Zentralmali, ca. 500 km von Bamako entfernt) wurden zwei Soldaten der malischen Armee getötet. Der Angriff erfolgte am frühen Freitagmorgen. Bereits letzte Woche hatte es mehrere Anschlagsversuche gegeben, die aber vereitelt werden konnten und glimpflich ausgingen. Die Terroristen gehören der radikalen MUJAO (Bewegung für Einheit und Jihad in Westafrika) an. Es ist immer das gleiche Bild. Die islamistischen Kämpfer sind militärisch gut geschult und ausgerüstet. Sie schleichen sich in der Dunkelheit der Nacht mit ihren PickUps in der Weite des Sahel an und beziehen Position in der Nähe ihrer Anschlagsziele. Die Attacken erfolgen meist in den frühen Morgenstunden. Die lauten Allah-ouh-Akbar-Rufe sind dabei nicht zu überhören. Sprengsätze gehen hoch. Schusssalven werden abgefeuert. Schwarze Fahnen werden gehisst oder wehend auf den Straßen präsentiert. Manchmal bleiben die Bärtigen für ei

Christiane

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Bougouni | Pastorenfortbildung an alter Wirkungsstätte

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Engagierte Pastoren mit ihren Ehefrauen kamen vom 11. bis 16. Januar 2015 gemeinsam mit einer Handvoll Dozenten der FATMES nach Bougouni. Das Gelände der dortigen Bibelschule IBR (Institut Biblique Reed) ist riesig und bot den ca.70 Teilnehmern genügend Schlafplätze. Geschlafen haben wir auf dünnen Schaumstoffmatratzen auf dem Boden. Gegessen haben wir ganz traditionell aus Schüsseln. Das Institut gibt es seit Ende der 1970er Jahre und wird von einem der großen evangelikalen Gemeindebünde in Mali unterhalten. Viele der Pastoren und ehemaligen Studenten des IBR kannte ich aus meiner Zeit als theolog. Lehrer in den 1990er Jahren. Es war interessant zu sehen und zu hören, was aus ihnen geworden war – meist Pastoren in verantwortlicher Stellung in ihren Gemeindeverbänden und christlichen Organisationen. Einige Pastoren aus unserem malischen Partnerbund UEPEM waren mit von der Partie. Pastoren unseres Partnerbundes UEPEM Das Treffen wird jährlich von einem Komitee ehemali

Westafrika | Je suis BAGA – Das Messen mit zweierlei Maß

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Wird in der westlichen Berichterstattung mit zweierlei Maß gemessen? Gibt es unterschiedliche Opfer? Die die nahe stehen und die, die weit weg sind?  Je suis CHARLIE. In Frankreich gehen Hundertausende auf die Straße, um mit den Hinterbliebenen der mörderischen Attacken auf ein Satiremagazin zu protestieren. Sie drücken damit sowohl menschliche Anteilnahme aus und demonstrieren gleichzeitig sehr eindrücklich, wie wertvoll ihnen Freiheit und Toleranz sind. Weltweit solidarisieren sich Millionen, mit „Je suis CHARLIE“-Plakaten, um zu sagen: Wir lassen uns von verrückten fanatischen religiösen Typen nicht den Mund verbieten. Frankreich steht unter Schock. Europa, und fast die ganze Welt zeigen ihre Solidarität. Alles verständlich, lobenswert und nachvollziehbar. Doch irgendwas fehlt hier …  Je suis BAGA. Parallel zu den Ereignissen in Europa haben sich im westafrikanischen Nigeria, mit Verlaub, noch viel schrecklichere Dinge zugetragen. Die Vertreter eines ähnlichen radikale

Paris | Menschlichkeit gegen fanatische Religiosität

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Seit gestern kursiert in der französischen Presse die Geschichte eines jungen Helden aus Westafrika. Die Rede ist von Lassana. Ausgerechnet ein Malier aus einem mehrheitlich islamisch geprägten Land rettet im westlichen Frankreich Kunden des jüdischen Geschäfts Hyper Cacher in Vincennes, das gestern im Kontext des Anschlags auf Charlie Hebdo Schauplatz von Schießereien und Geiselnahme war, das Leben.  Lassana ist ein Angestellter des Ladens und kannte sich gut im Gebäude aus.  Er hat blitzschnell reagiert und einige Personen, darunter einen Vater mit einem 3-jährigen Kind, in einem Kühlraum im Keller des Hauses versteckt und sie so vor dem Zugriff des Terroristen bewahrt. Die Presse berichtet von ca. 15 Personen, die sich im Keller des Hauses versteckt hielten. Aus dem Kühlraum sollen sie mit der Polizei telefonisch in Kontakt getreten sein. Über den Übergriff der Polizei und die Befreiungsaktion sind sie auf diesem Weg informiert worden.  Der Terrorist war einer der Komplizen d

Mali | Entspannung an der EBOLA-Front

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Die Situation hat sich erheblich verbessert. Die Gefahr einer EBOLA-Epidemie in Mali scheint vorerst gebannt.  Am 5. Dezember 2014 wurde der letzte EBOLA-Patient positiv getestet. Die Quarantänezeiten wurden bei allen betroffenen Personen strikt eingehalten. Die Bevölkerung hat die Verhaltensmaßnahmen der Gesundheitsbehörden gut umgesetzt. Selbst die USA erlauben es Reisenden aus Mali wieder ohne medizinische Kontrolle einzureisen. Die von den amerikanischen Behörden anberaumten zwei Schutzzyklen (ca. 6 Wochen) und verstärkte Kontrollen bei der Einreise endeten am 6. Januar 2015. Selbst im Nachbarland Liberia, das mit am stärksten von der Epidemie betroffen war, sollen die Schulen Ende Februar wieder geöffnet werden. In Liberia sind insgesamt 3.500 Menschen dem EBOLA-Virus zum Opfer gefallen. Hinzu kommen 4.500 Tote in den westafrikanischen Nachbarländern. Insgesamt wurden seit August letzten Jahres offiziell insgesamt ca. 20.000 EBOLA-Patienten gezählt.  Die Allianz-Mission hat d

Mali | politische Brandherde und islamistischer Terror

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Es wird geredet und wenig erreicht. In der Presse wird der malische Außenminister in Bezug auf die politische Lösung im Norden des Landes mit den Worten zitiert: „Alles ist möglich, aber noch ist nichts erreicht.“ Die Aktivitäten der radikalen islamistischen Gruppen in Mali flammen erneut auf. Am vergangenen Montag haben Jihadisten ein malisches Militärlager in Nampala an der Grenze zu Mauretanien überfallen und 11 Soldaten getötet. Neun weitere sind verletzt worden. Zwei Tage später haben die gleichen Terrorbanden das Bürgermeisteramt der Stadt Djoura, 60 km südlich von Nampala, überfallen, in Brand gesetzt und einen Zivilisten getötet. Diese Szenen spielten sich knapp 500 km nordwestlich der malischen Hauptstadt Bamako ab. Die malische Armee hat mittlerweile Verstärkung in das mauretanische Grenzgebiet entsandt. Die mauretanische Presse schreibt die Überfälle der Bewegung AQMI (Al Qaida des islamischen Maghreb) zu. Diese Leute sind inzwischen hinreichend bekannt und waren maßgeb

Sabalibougou | eine christliche Schule zum „Aufbau der malischen Nation“

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Bei 23 Grad kommen die Kinder eingehüllt in Dicke Pullover in die Schule. Es ist „Winter“ in Mali. Kein Schnee, aber dafür weht ein frischer Wind, der viel Staub mit sich bringt. Die Türen und Fenster der Klasse bleiben heute geschlossen. Ich stelle meine Turnschuhe auf den Tisch und wiederhole die Lektion der letzten Stunde. Schuhe binden war angesagt. Einige kriegen das gut hin, andere müssen noch etwas üben. Im Sozialkundeunterricht wechseln Themen zum guten Verhalten (Respekt, Dankbarkeit usw.) und praktische Tipps für den Alltag (Schuhe binden, Sauberkeit usw.) miteinander ab. Dabei gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die Lektionen nicht nur im Klassenraum begriffen, sondern auch im Alltag zu Hause umgesetzt werden. Heute Morgen kamen ein paar Mütter vorbei, um uns zum Jahresbeginn zu grüßen. Diese kleinen Gesten zeigen, dass die Arbeit der christlichen Schule im Dorf gewürdigt und geschätzt wird. Vor Weihnachten erhielt unser Schulkomitee einen Brief vom Bürgermeiste

Bamako | erleichtert, ermutigt und immer abhängig von Gott

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Seit dem 2. Januar sind wir wieder zurück in Mali. Am Samstag haben wir die Wohnung auf Vordermann gebracht, die Koffer geräumt, Einkäufe getätigt, den leeren Kühlschrank gefüllt und den Staub entfernt, der sich in den letzten drei Wochen reichlich angesammelt hatte. Am Sonntag waren wir in Fonbabougou. Dort ist Alfred kurzfristig als Prediger eingesprungen. Hinter uns liegt eine spannende aber auch erholsame Zeit in Deutschland im Kreis von Freunden und unserer Familie. Christiane war vor Weihnachten eine knappe Woche zur medizinischen Untersuchung in Leipzig. Dabei konnten glücklicherweise gravierende Indikationen ausgeschlossen werden. Wir haben die Zeit genutzt, uns mit Freunden und unseren Kindern ausgetauscht. Das hat richtig gut getan. Ob bei den aufgetauchten gesundheitlichen Phänomenen auch Faktoren wie Stress oder hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen ist nicht auszuschließen. Das werden wir in den nächsten Wochen weiter beobachten. Schließlich waren die letzten

Jahreslosung 2015 | Es geht um unsere Glaubwürdigkeit

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Riesenkrach in Rom. Es ging um unterschiedliche Vorstellungen, wie Glaube gelebt werden soll, was ein Christ zu tun und zu lassen hat. Paulus kennt die römische Gemeinde nicht persönlich. Er wagt es dennoch, entgegen aller pastoralen Gepflogenheiten, auf Distanz eine klare Aussage zu machen. Der christliche Glaube besteht nicht in erster Linie aus Stilfragen, aus Traditionen und dem ewigen Gerangel um Auslegungsfragen von Bibelstellen. Paulus weiß: Wenn die wenigen Christen in Rom sich nicht vertragen, dann ist das Lob Gottes und die Glaubwürdigkeit der Gemeinde in der Stadt in Gefahr. Deshalb gilt es, einander in der Verschiedenheit und unterschiedlichen Prägung anzunehmen, so wie Christus das auch mit uns Menschen getan hat. Es gibt natürliche und kulturelle Vielfalt und Unterschiede, auch zwischen Christen. Hier müssen wir lernen einander in der Vielfalt anzunehmen. Doch bei den meisten Schwierigkeiten innerhalb der Gemeinde Jesu handelt es sich um von Menschen gemachte Proble

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